"Wo Du schon mal hier bist" ... oder: IT-Probleme der Verwandschaft

Wie Sie IT-Stress an Weihnachten vermeiden können

Hand aufs Herz… Wie vielen IT-Kennern unter Ihnen graut es insgeheim schon vor den Feiertagen?
„Wo Du grad hier bist… mein Drucker streikt, das WLAN ist instabil, etc.“.

Die liebe Verwandtschaft nutzt solche Gelegenheiten der Zusammenkunft doch nur allzu gern um sämtliche technischen Problemchen „mal eben“  von den Experten in der Familie beseitigen zu lassen. Wer kann da schon Nein sagen?

Und ehe Sie sich versehen, sitzen Sie stundenlang an der Problemlösung, während der Rest der Familie es sich bei Kerzenschein gemütlich macht.

Wenn es Ihnen auch so geht, haben wir ein paar Tipps für Sie, wie Sie diesem Stress im nächsten Jahr vielleicht entkommen können.

Oldtimer vs. Rennwagen

Es müssen nicht die allerneusten Modelle sein, aber überzeugen Sie doch bitte Ihre ältere  Verwandtschaft davon, dass sie sich hin und wieder vielleicht doch einmal neue Hardware anschaffen, damit Sie sich 2023 nicht anhören müssen, dass der neue Drucker aus dem Angebot nicht kompatibel mit dem PC von 2001 ist.

Schnäppchenkauf

Machen Sie Ihrer Verwandtschaft einmal klar, warum Sie immer wieder gefragt werden, wenn es Probleme mit der IT gibt. Richtig: Weil Sie einfach mehr Ahnung haben.
Diesen Umstand sollten Ihre Lieben aber auch bedenken, wenn es um Neuanschaffungen geht. Legen Sie ihnen daher Nahe, Sie vor dem Kauf um Rat zu fragen und nicht einfach zum nächstbesten, vermeintlichen Schnäppchen zu greifen. Denn ausbaden müssen Sie es am Ende.

Passwortchaos

In Sachen Passwort-Sicherheit macht uns die ältere Generation oftmals noch etwas vor. Während die geläufigsten Passwörter der jüngeren Generation immer noch bspw. 1234567 sind, werden die Passwörter immer komplizierter je älter die Leute werden. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie werden nirgendwo notiert und verschwinden aus dem Gedächtnis. „Ach, ich habe mein Passwort vergessen, kannst Du mir bitte helfen?“ wer von Ihnen hat diesen Satz nicht schon zigfach zu hören bekommen? Klären Sie Ihre Familie über das Passwortmanagement auf.

Datenpflege

Wie oft mussten Sie sich als Kind anhören, wie wichtig es ist, das Zimmer in Ordnung zu halten? Aufräumen stand auf der Tagesordnung. Werfen Sie jedoch einmal einen Blick auf die Datenstruktur der um Hilfe bei der Datenrettung fragenden Person. Jede Wette fehlt jegliches System und von einem Backup fehlt jegliche Spur. Sensibilisieren Sie Ihre Familie, bevor es zu spät ist und die Bilder der kleinen Enkel für immer verloren sind.

Softwareflut

„Mein PC ist seit kurzem so langsam, kannst du bitte mal nachsehen?“ In 80 % aller Fälle ist daran wild installierte Software Schuld. Hier ein Spiel, dort ein Virenscanner und weil es so schön ist noch ein paar unnütze Hilfsprogramme und Toolbars. Auch hier sollten Sie klarstellen, dass zusätzliche Software nur mit Vorsicht zu installieren ist, und Sie im besten Fall vor der Installation gefragt werden, damit es erst gar nicht zu diesem Problem kommt.

Ruhe bewahren

Ganz wichtig! Mit wildem Rumgeklicke im Problemfall ist wirklich niemandem geholfen. Gerade ältere Menschen werden oft ungeduldig, wenn der Rechner nicht gleich reagiert, da wird dann gerne schon mal weiter geklickt, mal hier und da probiert, bevor der Rechner die Befehle überhaupt verarbeiten kann. Auch wenn es heißt, dass das Telefon wahrscheinlich etwas öfter klingen wird: Aber sorgen Sie dafür, dass Sie bei Problemen sofort informiert werden und sich nicht alles bis zum nächsten Besuch aufstaut.

Wenn Sie diese Ratschläge übers Jahr verteilt berücksichtigen, steht einem gemütlichen Weihnachtsfest mit Kerzenschein und leckeren Plätzchen, ganz ohne IT-Stress, nichts mehr im Wege.